Apple hat Änderungen in iOS, Safari und dem App Store in der EU angekündigt, um den DMA zu erfüllen


Apple hat im Laufe des heutigen Tages zahlreiche Änderungen in iOS, Safari und dem App Store, die sich auf die Apps von Entwickler in der Europäischen Union auswirken, um das Gesetz über digitale Märkte zu erfüllen, im Newsroom angekündigt. Die Änderungen umfassen laut Apple mehr als 600 neue APIs, erweiterte App-Analysen, Funktionen für alternative Browser-Engines und Optionen für die Verarbeitung von App-Zahlungen und den Vertrieb von iOS-Apps. Mit diesen Schritten wird Apple weiterhin die bestmögliche und sicherste Erfahrung für Nutzer in der EU bieten. Die neuen Optionen für die Abwicklung von Zahlungen und das Laden von Apps in iOS eröffnen neue Möglichkeiten für Malware, Betrug und Betrugsversuche, illegale und schädliche Inhalte sowie andere Bedrohungen für Datenschutz und Sicherheit. Aus diesem Grund führt Apple Schutzmaßnahmen ein, um die Risiken zu verringern und Nutzer in der EU die bestmögliche und sicherste Erfahrung zu bieten. Doch auch mit diesen Schutzmaßnahmen bleiben viele Risiken bestehen. Entwickler können mehr über die Änderungen für Apps in der EU auf einer neuen Apple Developer Support Seite erfahren und können diese Funktionen bereits in der iOS 17.4 Beta testen. Weitere Informationen über die kommenden Änderungen in iOS, Safari und dem App Store in der EU finden sich weiter unten oder bei Apple.

iOS, Safari und der App Store

Apple kündigt Änderungen in iOS, Safari und dem App Store in der EU an

Für Entwickler beinhalten die Änderungen neue Optionen für den Vertrieb von Apps und die Zahlungsabwicklung. Für Nutzer umfassen die Änderungen neue Kontrollen und Informationen sowie erweiterte Schutzmaßnahmen, die Datenschutz- und Sicherheitsrisiken verringern, die durch den DMA entstehen.

Änderungen an iOS

In der EU nimmt Apple eine Reihe von Änderungen an iOS vor, um den DMA zu erfüllen. Für Entwickler beinhalten diese Änderungen neue Optionen für den Vertrieb von Apps. Die kommenden Änderungen an iOS in der EU beinhalten:

  • Neue Optionen für den Vertrieb von iOS-Apps über alternative App-Marktplätze — einschließlich neuer APIs und Tools, die es Entwickler ermöglichen, ihre iOS-Apps auf alternativen App-Marktplätzen zum Download anzubieten.
  • Neue Frameworks und APIs für die Erstellung alternativer App-Marktplätze — ermöglichen es Entwickler von Marktplätzen, Apps zu installieren und Updates im Namen anderer Entwickler von ihrer speziellen Marktplatz-App aus zu verwalten.
  • Neue Frameworks und APIs für alternative Browser-Engines — ermöglichen es Entwickler andere Browser-Engines als WebKit für Browser-Apps und Apps mit In-App-Browsing zu verwenden.
  • Formular für Interoperabilitätsanfragen — über das Entwickler zusätzliche Anfragen zur Interoperabilität mit iPhone und iOS-Hardware und -Softwarefunktionen einreichen können.

Die neuen Optionen für Entwickler von Apps in der EU schaffen zwangsläufig neue Risiken für Apple Nutzer und ihre Geräte. Apple kann diese Risiken nicht eliminieren, aber im Rahmen der Vorgaben des DMA wird das Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um sie zu verringern. Diese Schutzmaßnahmen werden in Kraft treten, sobald Nutzer ab März iOS 17.4 oder neuer herunterladen. Sie beinhalten:

  • Beglaubigung für iOS-Apps — eine grundlegende Überprüfung, die für alle Apps unabhängig von ihrem Vertriebskanal gilt und auf die Integrität der Plattform und den Schutz der Nutzer ausgerichtet ist. Die Beglaubigung umfasst eine Kombination aus automatisierten Kontrollen und menschlicher Prüfung.
  • Installationsblätter für Apps — mit Informationen aus dem Beglaubigungsprozess, um auf einen Blick Beschreibungen von Apps und deren Funktionen vor dem Download bereitzustellen, einschließlich der Entwickler, Screenshots und anderer wichtiger Informationen.
  • Autorisierung von Marktplatz-Entwickler — um sicherzustellen, dass Entwickler von Marktplätzen sich an laufende Anforderungen halten, die zum Schutz von Nutzer und Entwickler beitragen.
  • Zusätzlicher Schutz vor Malware — damit iOS-Apps nicht mehr gestartet werden können, wenn sie nach der Installation auf dem Gerät von Nutzer Malware enthalten.

Sobald diese Änderungen im März in Kraft treten, wird Apple detailliertere Ressourcen zur Verfügung stellen, in denen die Optionen, die den Nutzer zur Verfügung stehen, erläutert werden — einschließlich bewährter Praktiken zum Schutz ihrer Privatsphäre und Sicherheit.

Änderungen in Safari

  • Bereits heute haben iOS-Nutzer die Möglichkeit, einen anderen Webbrowser als Safari als ihren Standardbrowser zu verwenden. Entsprechend den Anforderungen des DMA führt Apple außerdem einen neuen Auswahlbildschirm ein, der beim ersten Öffnen von Safari in iOS 17.4 oder höher erscheint. Dieser Bildschirm wird Nutzer in der EU auffordern, einen Standardbrowser aus einer Liste von Optionen auszuwählen.
  • Diese Änderung ergibt sich aus den Anforderungen des DMA und bedeutet, dass Nutzer in der EU mit einer Liste von Standardbrowsern konfrontiert werden, bevor sie die Möglichkeit haben, die ihnen zur Verfügung stehenden Optionen zu verstehen. Der Bildschirm unterbricht auch die Nutzererfahrung in der EU beim ersten Öffnen von Safari, um zu einer Webseite zu gelangen.

Änderungen am App Store

Bezogen auf den App Store teilt Apple eine Reihe von Änderungen für Entwickler mit Apps in der EU mit, die sich auf alle Apple Betriebssysteme auswirken — einschließlich iOS, iPadOS, macOS, watchOS und tvOS. Zu den Änderungen gehören auch neue Hinweise, die EU-Nutzer über die Risiken informieren, die mit der Nutzung von Alternativen zur sicheren Zahlungsabwicklung im App Store verbunden sind. Für Entwickler beinhalten diese Änderungen:

  • Neue Optionen für die Nutzung von Zahlungsdienstleistern (PSPs) — innerhalb der App eines Developers, um Zahlungen für digitale Waren und Services zu verarbeiten.
  • Neue Optionen für die Abwicklung von Zahlungen per Link-Out — mit denen Nutzer eine Transaktion für digitale Waren und Services auf der externen Website der Entwickler abschließen können. Entwickler können EU-Nutzer auch über Werbeaktionen, Rabatte und andere Angebote informieren, die außerhalb ihrer Apps verfügbar sind.
  • Tools für die Geschäftsplanung — für Entwickler, um die Gebühren abschätzen zu können und die mit den neuen Apple Geschäftsbedingungen für Apps in der EU verbundenen Metriken zu verstehen.

Die Änderungen beinhalten auch neue Schritte zum Schutz und zur Information der Nutzer in der EU. Dazu zählen:

  • Kennzeichnung auf den Produktseiten im App Store — die Nutzer darüber informieren, wenn eine App, die sie laden, eine alternative Zahlungsabwicklung verwendet.
  • In-App-Informationsblätter — die Nutzer darüber informieren, sobald die Transaktionen nicht mehr mit Apple durchgeführt werden und wenn ein Entwickler sie anweist, eine alternative Zahlungsabwicklung zu nutzen.
  • New App Review-Prozesse — die sicherstellen, dass Entwickler Informationen über Transaktionen, die über alternative Zahlungsdienstleister abgewickelt werden, korrekt übermitteln.
  • Erweiterte Datenübertragbarkeit auf der Apple Website zu Datenschutz und Privatsphäre — über die EU-Nutzer neue Daten über ihre Nutzung des App Store abrufen und an einen autorisierten Dritten exportieren können.

Für Apps, die eine alternative Zahlungsabwicklung nutzen, wird Apple keine Rückerstattungen ausstellen können und weniger Möglichkeiten haben, Kunden zu unterstützen, die auf Probleme, Betrug oder Unregelmäßigkeiten stoßen.

Neue Geschäftsbedingungen für Apps in der EU

Ebenfalls teilt Apple heute neue Geschäftsbedingungen mit, die für Entwickler von Apps in der Europäischen Union gelten. Entwickler können wählen, ob sie diese neuen Geschäftsbedingungen übernehmen oder bei den bestehenden Bedingungen von Apple bleiben wollen. Entwickler müssen die neuen Geschäftsbedingungen für EU-Apps annehmen, um die neuen Möglichkeiten für den alternativen Vertrieb oder die alternative Zahlungsabwicklung nutzen zu können. Die neuen Geschäftsbedingungen für iOS-Apps in der EU umfassen drei Elemente:

  • Reduzierte Provision — iOS-Apps im App Store werden eine reduzierte Provision von entweder zehn Prozent (für die große Mehrheit der Entwickler und Abonnements nach dem ersten Jahr) oder 17 Prozent auf Transaktionen für digitale Waren und Services zahlen.
  • Gebühr für die Zahlungsabwicklung — iOS-Apps im App Store können die Zahlungsabwicklung des App Store gegen eine zusätzliche Gebühr von drei Prozent nutzen. Entwickler können einen Zahlungsdienstleister innerhalb ihrer App nutzen oder Nutzer auf ihre Website verlinken, um Zahlungen ohne zusätzliche Gebühren an Apple abzuwickeln.
  • Core Technology Fee — iOS-Apps, die über den App Store und/oder einen alternativen App-Marktplatz vertrieben werden, werden 0,50 Euro für jede erste jährliche Installation zahlen, die eine Schwelle von 1 Million überschreitet.

Für Apps auf iPadOS, macOS, watchOS und tvOS in der EU erhalten Entwickler, die Zahlungen mit einem PSP oder durch Verlinkung auf ihre Website abwickeln, einen Rabatt von drei Prozent auf die Provision, die an Apple zu entrichten ist. Apple stellt außerdem einen Gebührenrechner und neue Berichte zur Verfügung, mit denen Entwickler die potentiellen Auswirkungen der neuen Geschäftsbedingungen auf ihr App-Geschäft abschätzen können.

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